2020-10-25
Exkursion

Eine Musikklasse, die im BE-Unterricht und ihrer Freizeit den eigenen Klassenraum verputzt und ausmalt?

Wie aus einer Ermahnung ein Projekt wird oder die 4A malt sich aus!

Ein kurzes Vorwort

Deutschstunde, irgendwann mittendrin. Eine Bleistift-Kritzelei an die Wand, wütende Blicke des Professors, der aber seine Reaktion sofort abschwächt, als er die Beschaffenheit der Wand erblickt. Was soll da noch verschlimmert werden? Plötzlich ruft eine Schülerin: „Malen WIR doch die Klasse aus!“ Zuerst schmunzelnde Reaktion seitens des Lehrenden. Eine Schnapsidee? Vielleicht. Doch plötzlich entsteht eine immense Energie in der Klasse, mehrere sind davon auf Anhieb begeistert. Es wird zum Erörterungsthema, schließlich muss schüler*in ja den KV und Frau Direktor von solch einer Aktion argumentativ überzeugen können; in Mathematik wird die Fläche des Raums berechnet, um die benötigte Farbmenge herauszufinden; in BE folgt das Know-how – und schon geht die Reise los…eine schöne, weil gemeinsame Reise zur Verschönerung der Lernumgebung in unserem Gymnasium. Eine verrückte Idee? Vielleicht, aber auch eine, die dem vielzitierten Viktringer Geist entspricht – und das in Zeiten wie diesen, in denen man Schüler*innen nahezu jeden (außer)schulischen Spaß verbieten "muss".

Prof. Helmut König

Das Projekt aus Sicht des 4A-Klassenvorstands

Die Klassengemeinschaft wieder spüren, nach den vielen Projektabsagen wieder etwas gemeinsam machen, die Wände verschönern, etwas Praktisches machen, die Klasse renovieren, den folgenden Klassen etwas Schöneres übergeben, sich nützlich machen, etwas Gutes für die Allgemeinheit tun, diese und viele andere Argumente bekam ich staunend zu Gehör, als ich meine 4A-Klasse im Unterricht befragte, ob es denn wirklich ihr Ernst sei, einen (freien) Nachmittag zu opfern, um ihren Klassenraum AUSZUMALEN. Dies hatte mir nämlich Kollege Prof. König (Deutsch) kurz davor im Konferenzzimmer erzählt. "Nun ja", dachte ich, "zwar nichts mit Musik, aber auf jeden Fall eine gemeinschaftsstiftende Aktion." Selbst Prof. Lasser (Mathematik) schaltete sich ein und fand Möglichkeiten, die Thematik in ihr Fach zu integrieren. Schlussendlich überzeugte mich das Gespräch mit Prof. Kofler (BE), die schon einen fertigen Plan in der Tasche hatte, dass dieses Projekt genau den Nerv der Zeit trifft und realistisch durchführbar ist.

So fand sich die 4A eine Woche später, um genau zu sein am Donnerstag, dem 22.10.2020, nachmittags, mit Malwerkzeug ausgestattet, die Wände spachtelnd und streichend in ihrer Klasse wieder. Mein Instinkt war richtig, die Anfangseuphorie war nicht verschwunden und konnte sich voll entfalten. Frei nach dem Motto: Pimping up your classroom makes you happy!

Für kulinarische Unterstützung an diesem 11-Schulstundentag sorgte dann Frau Sturm (Mutter von Kimberly) die uns mit einer Pizzalieferung überraschte. Vielen lieben Dank dafür! Die Materialkosten und Ausgaben für Getränke wurden von der Klassenkassa finanziert, die Arbeit wurde inkl. Putzen punktgenau um 17 Uhr fertiggestellt (kleinere Vorarbeiten gab es eine Woche davor).

CHAUPEAU meine liebe 4A und vielen Dank an die Kolleg*innen Prof. König (für deinen ungemein inspirierenden „Draht“ zur Klasse, die solche Ideen erst möglich machen), Prof. Kofler (für die Hauptarbeit!!!) und Prof. Lasser (für dieEinbindung der Thematik in den Mathematikunterricht)!

Prof. Franz Steiner

Impressionen:

Der Hunger auch nicht
Der Spaß kam natürlich nicht zu kurz
Laetitia und Elena klebten ab
Lion hatte alles im Griff
Prof. Kofler mit Einsatzfreude

Elina und Lena beim Spachteln

...und hier stolz seine Klasse präsentierend
Prof. Steiner bei der Reflexion der Erlebnisse

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