2022-11-12
Exkursion

Architektur-Exkursion

Im Rahmen der Veranstaltung Dimensional zum 10. Todestag des Kärntner Architekten Günther Domenig fanden in Kärnten gleich an vier Orten Ausstellungen zu Domenigs Arbeiten statt. Eine davon besuchten wir – und zwar das Steinhaus in Steindorf am Ossiachersee. Schon die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmittel ermöglichte uns ein Eintauchen in eine andere Topografie: ein See eng umringt von Bergen in einer ländlichen Stille.

Und da steht es, das „Ungetüm“, dieses viel umstrittene Bauwerk, das „autobiografische Schlüsselwerk“, das Domenig über eine lange Bauzeit (ca. 16 Jahre) als eine Art Erzählung von sich selbst erbaute, zwischen Campingplatz und Badehaus, direkt neben der Bahn. Als zeitgemäße Alternative zum landschaftsgebundenen Landwirten wird es auf der Homepage unter anderem bezeichnet.

Domenig selbst sieht in seiner Arbeit ein skulpturales Gebilde, das man betreten, das man abgehen und räumlich, zeitlich und sinnlich erfahren kann. Einer riesigen Felsformation ähnelnd, durchschlagen von einer Schlucht in Nord-Süd-Ausrichtung, teilt sich das „Gebilde“ von 850 m in eine Ost-und eine Westhälfte.

 

„GEBILDE. Ich verwende das Wort „Gebilde“ gern, weil ein Gebilde ist eine Ganzheitlichkeit eines Ausdruckes und ein Gebäude ist im konventionellen Sinne etwas, das auch in erster Linie mit Funktion und Ökonomie zu tun hat. Und mir ist eine skulpturale Architektur in diesem Sinne wichtiger, als jede einzelne Funktion.“ (Domenig, Homepage:https://www.domenigsteinhaus.at/guenther-domenig/Zugriff.25.10.2022)

Seit 2012 befindet sich das Steinhaus unter Denkmalschutz.

 

Text von Prof. Brunner und Prof. Mairinger

Verwandte Artikel